Pneumologie

In den Kliniken für Pneumologie und Infektiologie des Thoraxzentrums behandeln wir jährlich ca. 6000 Patienten mit Lungenerkrankungen an den Standorten Herne und Bochum.

Wir sind zertifiziert

  • Von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als „Lungenkrebszentrum“
  • Von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) als „Weaningzentrum“
  • Von der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) als „Zentrum für Klinische Infektiologie

Zudem sind wir akkreditiert

  • Von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DGS) als Zentrum für Schlafmedizin“

Unsere Schwerpunkte:

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) stellt eine der häufigsten Erkrankungen in der Inneren Medizin dar. Sie stellt dabei nicht nur eine auf die Lunge beschränkte Erkrankung dar, sondern betrifft viele andere Organe und Funktionen.

Wir bieten auf diesem Hintergrund eine multidimensionale Diagnostik und Therapie an, die diese Erkrankung in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen erlaubt.

Patienten mit einem ausgeprägten Lungenemphysem werden in einer interdisziplinären Konferenz vorgestellt, um die Optionen einer Lungenvolumenreduktion (bronchoskopisch und chirurgisch) zu prüfen. Wir verfügen dabei über alle aktuell etablierten Verfahren.

Eine weitere obstruktive Lungenerkrankung ist das Asthma bronchiale. Insbesondere schwere Fälle werden in unserer Klinik stationär behandelt und hinsichtlich moderner Therapieoptionen evaluiert.

Unser Behandlungskonzept ist grundsätzlich interdisziplinär ausgelegt, um eine optimale Behandlungsqualität sicherzustellen.

Die Ausarbeitung eines Behandlungsplans von Patienten mit Lungenkrebs erfolgt in der „Thoraxkonferenz“. An dieser sind Vertreter aller relevanten Disziplinen beteiligt sind, die zur Behandlung beitragen können, d.h. neben solchen der Pneumologie auch Vertreter der Thoraxchirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie und Psychoonkologie.

In der Behandlung von Lungenkrebs sind zunehmend moderne Therapien (Immun- und Antikörpertherapien) etabliert. Wir bieten neben Chemotherapien alle zugelassenen Therapieverfahren und die hierfür notwendig molekulare Tumordiagnostik routinemäßig an.

Wir sind spezialisiert auf die Behandlung von Patienten mit akutem oder chronischem Versagen der Atemmuskulatur im Rahmen schwerer Lungenerkrankungen durch die nicht invasive Beatmung (NIV), auch Maskenbeatmung genannt. Hierfür stehen der Klinik Betten auf der Respiratory Intensive Care Unit (RICU) und der interdisziplinären Intensivstation zur Verfügung. In Fällen, in denen eine nicht-invasive Beatmung nicht ausreicht, erfolgt eine Intubation und / oder Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) und invasive Beatmung. Alle wesentlichen intensivmedizinischen Verfahren, u. a. Methoden zur maschinellen Reinigung des Blutes von Kohlendioxid bzw. Versorgung mit Sauerstoff (Extracorporale Membranoxygenierung, z. B. mittels ILA active), stehen in Zusammenarbeit mit der anästhesiologischen Abteilung unseres Hauses zur Verfügung.

Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Entwöhnung („Weaning“) von Patienten von der invasiven Beatmung (d.h. Beatmung über Tubus bzw. Tracheostoma). Wir sind von der deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin wiederholt als Weaning-Zentrum zertifiziert worden. Auf unserer „Respiratory Intensive Care Unit“ (RICU) mit 9 Betten behandelt ein interdisziplinäres Team aus erfahrenen Ärzten und Pflegekräften, spezialisierten Atmungs- Physio- und Ergotherapeuten sowie Mitarbeitern aus der Logopädie, Psychologie, Ernährungsberatung und Sozialberatung die schwer Erkrankten und beatmeten Patienten. Ziel ist ein Wiedererlangen von Selbständigkeit und Atmung ohne Maschinenunterstützung für Patienten, die Teils Wochen oder Monate auf einer Intensivstation behandelt wurden.

https://www.evk-herne.de/index.php?id=746

Wir bieten das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen (am häufigsten und bekanntesten des „Schlafapnoe-Syndroms“).

https://www.schlafzentrum-ruhrgebiet.de/

Die Infektiologie stellt einen eigenständigen Schwerpunkt unserer Klinik dar.

Wir verfügen über große Expertise auf dem Gebiet der pneumologischen Infektiologie, d.h. der Behandlung von akuten Bronchitiden, Exazerbationen von COPD und Bronchiektasen, Lungenentzündungen, Tuberkulose und nicht-tuberkulösen Mykobakteriosen. Auch andere infektiologische Krankheitsbilder wie Endokarditis, katheterassoziierte Infektionen, unklares Fieber und Infektionen anderer Organe werden regelhaft behandelt oder in anderen Fachabteilungen konsiliarisch mitbetreut.

Darüber hinaus steht das sogenannte „Antibiotic Stewardship“ (ABS) unter unserer Leitung, eine ständige Begleitung und Beratung aller Kliniken der Ev. Krankenhausgemeinschaft hinsichtlich der antibiotischen Therapie von Infektionserkrankungen. Wir tragen somit zu einer gleichbleibend hohen Qualität der antiinfektiven Therapie bei.

Wir betrachten auch die Prävention von Infektionen als eine unserer Hauptaufgaben und arbeiten zusammen mit der Hygiene-Kommission an Konzepten zur Prävention nosokomialer Übertragungen.

Ferner besteht eine enge Kooperation mit dem nationalen Referenzzentrum für gramnegative Krankenhauserreger an der Ruhr-Universität Bochum bzw. der Mikrobiologie IML in Bochum.

Schließlich stellt die Infektiologie auch unseren wissenschaftlichen Schwerpunkt dar.

Interstitielle Lungenerkrankungen (d.h. Erkrankungen des Lungengerüsts) stellen eine äußerst komplexe Gruppe von Erkrankungen dar. Entsprechende Fälle werden daher in einem interdisziplinären Forum (dem „ILD-Forum“) mit dem Zweck der Sicherung der Diagnose und Erarbeitung eines Behandlungsplans vorgestellt. In dem Forum sind Pneumologen, Radiologen, Pathologen und Rheumatologen vertreten.

Der sogenannte Lungenhochdruck ist selten und hat eine Vielzahl möglicher Ursachen. Daher bedarf es einer spezialisierten Diagnostik und Therapie.

Wir verfügen über ein Rechtsherz-Katheterlabor und führen – bei gegebener Indikation – Testatmungen durch, um die optimale Therapie definieren zu können.

Der besondere Versorgungsschwerpunkt unserer Fachabteilung im Rahmen des Thoraxzentrums Ruhrgebiet liegt auf der flexiblen Bronchoskopie. Als eine der ersten Kliniken in Deutschland, die sich auf diese Versorgung spezialisiert haben, fungieren wir heute als Referenzzentrum der Bronchoskopie. Desweiteren verfügen wir über eine Kassenzulassung für die ambulante Bronchoskopie und können unsere Kollegen so bei der ambulanten Abklärung bronchialer oder pulmonaler Prozesse unterstützen, um unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

In bestimmten Indikation erfolgt zu dem die Bronchoskopie in starrer Technik, bei der sich der Patient in Vollnarkose befindet und komplexere Interventionen erfolgen können. Alle gängigen Interventionstechniken (APC, Kyrotherapie und –biopsie, Laser, Stenting, Ventilimplantation etc.) werden angeboten.

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Patienten mit Lungenerkrankung leiden oft auch an anderen internistischen Erkrankungen, insbesondere des Herzens. Zudem obliegt die Versorgung aller über die Notaufnahme eingelieferter Patienten unserer Klinik. Wir behandeln insofern ein breites Spektrum internistischer Erkrankungen und bieten zahlreiche Untersuchungs- und Behandlungsverfahren an. Es besteht eine Kooperation mit anderen internistischen Abteilungen unseres Hauses.

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