Durch unsere Teilnahme an Arzneimittel-, Medizinprodukte-, nicht-interventionellen Studien, klinischen Registern und eigeninitiierten Studien bringen wir die Forschung in den Bereichen Thoraxchirurgie, Pneumologie und Onkologie entscheidend voran. Unser Ziel ist es, den aktuellen Wissensstand zu erweitern sowie neue Therapieformen unter kontrollierten Rahmenbedingungen zu erproben und zu prüfen.

Studientypen

Grundsätzlich ist dabei zu unterscheiden zwischen retrospektiven und prospektiven Studien. Retrospektive Untersuchungen sind die Aufarbeitungen bereits vorliegender Daten, wie z.B. das Heraussuchen von Daten aus bereits vorliegenden Krankenakten oder die Messung an gesammelten Tumorproben.

Prospektive Untersuchungen hingegen planen die Erfassung bestimmter Daten in der Zukunft und werten diese nach Abschluss des Untersuchungszeitraumes aus. Dies ist z.B. der Fall, wenn man alle Tumorproben des folgenden Jahres auf das Vorhandensein eines Merkmales untersucht und dann das weitere Schicksal dieser Patientinnen verfolgt.

Eine Sonderform der prospektiven Studien sind die so genannten Interventionsstudien, bei denen z.B. die Wirksamkeit einer medizinischen Intervention (z. B. eines neuen Medikamentes) bestimmt werden soll. Bei diesen Studien bekommt nur ein Teil der Patienten das neue Medikament, während die Übrigen die Standardtherapie erhalten. Durch Beobachtung des weiteren Krankheitsverlaufes aller Patienten kann man dann herausfinden, ob das neue Medikament besser (oder schlechter) ist als der bisherige Standard. Um einen guten und fairen Vergleich zu haben, muss man sicherstellen, dass die übrigen Einflussfaktoren (z. B. Alter, Erkrankungsstadium, Motivation) gleichmäßig in beiden Gruppen verteilt sind. Dies geschieht am besten durch die sogenannte „Randomisation“, d.h. die zufällige Zuordnung eines jeden Patienten in eine der beiden Gruppen.

Alle Studien, die die Patientenidentität (sogenannte „personenbezogene Daten“) erfassen, erfordern die vorherige und informierte Zustimmung des Patienten, der diese jederzeit widerrufen kann. Ganz besonders gilt dies natürlich für Interventionsstudien, bei denen die Art der Therapie durch die Studie bestimmt wird. Dies führt gelegentlich durch Vermutung eines Missbrauchs zu Unsicherheit bei Patienten oder Dritten („Versuchskaninchen“). Ausreichende Aufklärung und mithin Transparenz kann dem begegnen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass diese Studien nur mit Zustimmung des umfassend informierten Patienten erfolgen dürfen, und dass sie außerdem der Prüfung und Zustimmung durch eine unabhängige Ethikkommission bedürfen. Die Daten werden nur in anonymisierter Form an die Studienzentrale weitergegeben. Eine Patientinnenversicherung wird routinemäßig abgeschlossen.

Der Sorge, Patienten mit der Standardtherapie würden schlechter behandelt, ist entgegenzuhalten, dass Vergleiche überhaupt nur dann ethisch vertretbar sind, wenn man nicht weiß, welche Therapie die bessere ist. Im Übrigen würde man sich auch nicht die Mühen einer Studie machen, wenn bereits bekannt wäre, dass die neue Therapie der alten überlegen ist.

PSYCAN-Studie
Evaluation der Lebensqualität von Patienten nach anatomischer Lungenresektion bei NSCLC unter Berücksichtigung psychosozialer Faktoren

SevLoT1a Studie
Randomisierte, multizentrische Phase-III-Studie zum Vergleich der anatomischen Segment- mit der Lappenresektion
jeweils mit radikaler Lymphadenektomie als Standardbehandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs kleiner als 2 cm (pT1a pNO cMO, Stadium IA) hinsichtlich Sicherheit, Überleben, Lebensqualität und Komplikationen (SevLoT1a)

Canopy Studie
Wirksamkeit und Verträglichkeit von Canakinumab vs. Placebo in der adjuvanten Situation beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom

Keynote Studie
Pembrolizumab + Radiochemotherapie beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom im Stadium III

Panorama Beobachtungsstudie
Behandlung und Therapie beim fortgeschrittenen nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom bei Patienten mit aktivierender EGFR Mutation

CRISP Beobachtungsstudie
Beobachtung der Untersuchung der molekularen Biomarker, Behandlung und Therapiergebnis von Patienten mit Nichtkleinzelligem Lungenkarzinom